Der menschliche Körper ist eine Maschine
Der menschliche Körper ist eine Maschine

„Der menschliche Körper ist eine Maschine, die von der unsichtbaren Kraft, welche man Leben nennt, angetrieben wird, und damit sie harmonisch laufen kann, müssen Blut, Nerven und Arterien frei sein, vom Ausgangspunkt bis zum Bestimmungsort.“
Dr. Andrew Taylor Still

Bewegung und Leben

Die elementare Bedeutung eines dynamischen Gleichgewichts

Zu den Grundlagen der Osteopathie zählen die Einheit des menschlichen Körpers, die wechselseitige Abhängigkeit von Struktur und Funktion und die selbstregulierenden Kräfte im Körper. Wenn man sich die Zusammenhänge vor Augen führt, so kann man sich ein gutes Bild von der elementaren Bedeutung der fließenden Transport- beziehungsweise Ausgleichsmechanismen – als einem der wesentlichen Ansatzpunkte der osteopathischen Medizin – machen.

Alle Körpergewebe befinden sich in ständiger Bewegung und Erneuerung. Dies ist ein wesentliches Kennzeichen für Leben und Gesundheit. Unser Körper benutzt mehrere bewegungsabhängige Informationsmechanismen, durch die der Zustand aller Gewebe und ihrer Stoffwechselaktivitäten dem gesamten Organismus wechselseitig bewusst werden.

Diese ständigen Bewegungen sind uns zum größten Teil nicht bewusst: Der arterielle und venöse Blutstrom, die Atembewegung, die unwillkürliche Arbeit der Verdauungsorgane, die Strömung der langsamen Körperflüssigkeiten wie Lymphe, Liquor, Intra- und Extrazellularflüssigkeit.

Bei Gesundheit sind die Regelkreise ausbalanciert und in einem dynamischen Gleichgewicht. In diesem Zustand spannungsarmer Gewebe ist der Austausch und Transport von z. B. Hormonen, Elektrolyten, Blutkörperchen, Nähr- und Abfallstoffen und das Wasser selbst fließend gewährleistet.

Dieses wundervolle System ist sehr anpassungsfähig und kann manche Störung wie Verletzungen oder Entzündungen über lange Zeit adaptieren oder kompensieren. Der Körper baut hierzu beispielsweise kompensierende Spannungsketten mittels seiner gesunden Gewebe auf, um lokale Entlastungsbereiche an Problemregionen zu kreieren. In diesen Entlastungsbereichen sinkt dadurch die Gewebespannung auf "normal", wodurch der Flüssigkeits- und Informationsaustausch weiterhin ermöglicht wird.

Ist jedoch keine ausreichende Kompensationsfähigkeit mehr gegeben, entstehen Körperregionen mit vermindertem Austausch und Veränderungen der lokalen Stoffwechselprozesse – der Mensch beginnt sich krank zu fühlen. Er reagiert mit körperlichen und seelischen Beschwerden wie z. B. Bewegungsstörung, Durchblutungsstörung, Juckreiz, Bluthochdruck, Krampfadern, Schmerzen in Knochen, Muskeln und Gelenken, Depression, ungewohnte Gereiztheit oder Organkrankheiten.

In der osteopathischen Behandlung kann nun der ganze Körper in einen Spannungsausgleich gebracht werden, wodurch der Informationsaustausch wieder beginnt und damit die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.



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